Gesundheit und Ernährungstipps

Frühjahrsblüher, jetzt wird es bunt!

Die ersten Gute-Laune-Boten im Wald, auf den Wiesen und im Garten sind die Frühjahrsblüher. Wir alle lieben sie, sind sie doch die ersten Farbtupfer, die dem Wintergrau trotzen. Frühblüher sind häufig niedrige Blühpflanzen, die natürlicherweise im Schatten von Wäldern wachsen. Um sich vermehren zu können, muss ihre Blüte abgeschlossen sein, bevor die Bäume mit ihrem Blätterdach den Großteil des Lichts blockieren. Deswegen hat es die Natur so eingerichtet, dass diese hübschen Pflänzchen bereits mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Jahr ihre Köpfe aus dem Boden strecken.

Ein herrlicher Duft in der Nase, ein warmes Gefühl auf der Haut und im Herzen – den Frühling mit allen Sinnen genießen.

Bekannte Frühblüher

Nachfolgend eine kleine Liste typischer Frühjahrsblüher, mit einigen Interessanten Details, die der ein oder andere vielleicht noch nicht wusste:


Leberblümchen

Es ist jedes Jahr aufs Neue toll, wie die Natur wieder zum Leben erwacht. Das violett blühende Leberblümchen (Hepatica nobilis) zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse. Der attraktive und auffallende Frühblüher beginnt zu sprießen, sobald die Krokusse und Schneeglöckchen sich aus dem winterlichen Erdboden schieben. Sie verströmt keinen Duft und Nachts sowie bei Regenwetter schließt sie ihre Blüten.

Das Leberblümchen ist nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) in Deutschland „besonders geschützt“. Es darf weder gepflückt noch ausgegraben werden.

Krokusse

Den eigentlichen Frühlingsbeginn zeigen die Krokusse an. Ihre Blütezeit beginnt bereits im Spätwinter. Die unterschiedliche Anzahl der Krokusse wird je nach Definition mit bis zu 235 Krokusarten angegeben.

Schreibweise: Einzahl Krokus; Mehrzahl Krokusse

Sie werden schon so lange und intensiv gärtnerisch bearbeitet, dass selbst Spezialisten kaum mehr einen vollständigen Überblick haben. Eine wirtschaftlich bedeutsame Krokusart ist der Safran (Crocus sativus).

Die Krokusse sind eine Pflanzengattung der Schwertliliengewächse.

Märzenbecher

Dieser Frühblüher sollten in keinem Garten fehlen. Er blüht oft schon im Februar, manchmal sogar früher als sein Familienmitglied, das Schneeglöckchen. Sein sicheres Erkennungsmerkmal sind die charakteristischen hellgrünen Spitzen der weißen Blütenblätter.

Der Märzenbecher steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten. Sie darf nicht am Naturstandort ausgegraben werden.

Meist trägt der Stängel der Märzenbecher nur eine weiße, glockenförmige Blüte, deren Duft an Veilchen erinnert. Sehr, sehr selten tritt an einer Pflanze eine zweite Blüte auf.

In England nennt man die Pflanze “Spring Snow-flake”, was auf deutsch: “Frühlings-Schneeflocke” bedeutet.

Schneeglöckchen

Sie kennt jeder – entweder das kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) oder das großblütige Schneeglöckchen (Galanthus elwesii). Es gibt 19 Arten und mehr als 1.000 Sorten. Der botanische Name der Gattung Galanthus, setzt sich aus den griechischen Wörtern “Gala” für Milch und “Anthos” für Blüte zusammen.

Diese hübschen Pflanzen sind im heimischen Garten, am Waldrand und auf Lichtungen zu finden. Die pflegeleichten Zwiebelpflanzen zählen zu den ersten Boten des Frühlings, da sie bereits im Februar zu blühen beginnen. Schnee macht ihnen nichts aus, sogar die Blüte ist Frosthart.

Für einige Raritäten unter ihnen, blättern die Schneeglöckchen-Fans teils hohe Summen hin.

Veilchen

Kaum eine andere Pflanze ist ein Symbol für den Frühling, wie das Veilchen mit seinem lieblichen Duft.

Wildveilchen (Viola odorata) haben herzförmige Blätter mit lila-blauen Blüten. Einige Sorten haben auch weiße oder gelbe Blüten.

Als Heilpflanze wird das Duftveilchen (Viola odorata) vielseidig angewendet. Je nach Blütenform unterscheidet der Volksmund zwischen Veilchen und Stiefmütterchen. Während beim Stiefmütterchen ein Kronblatt nach unten und die übrigen vier nach oben wachsen, weisen bei den Veilchen drei Kronblätter nach unten und zwei nach oben. Das echte Veilchen erkennt man übrigends an seinem wundervollen Duft. Wenn es nicht duftet handelt es sich vermutlich um das verwandte Hundsveilchen (Viola canina). Für Heilanwendungen verwendet man das Duftveilchen.

Stiefmütterchen gehören zur Gattung der Veilchen.

Im Frühling sind die zwei am häufigsten in Gärten und als Balkonpflanzen anzutreffenden Viola-Arten, die Garten-Stiefmütterchen (großblumige Züchtung) und die Hornveilchen. Während die offenen Blüten der Garten-Stiefmütterchen etwa 5 cm Durchmesser haben, sind die Hornveilchenblüten mit max. 3,5 cm viel zierlicher und kleiner. Die Blüten der Stiefmütterchen und Hornveilchen sind ebenfalls essbar und eine schöne Dekoration für Desserts und allerlei Köstlichkeiten aus der Küche.

Bitte beachten: Wenn Sie die Pflanzen im Blumenladen oder Baumarkt kaufen, sollten Sie diese nicht essen!!! In der Regel sind diese mit Kunstdünger großgezogen worden sowie mit chemischen Pflanzenschutzmitteln (Pestizide und Fungizide) behandelt. Das ist sehr giftig für uns Menschen.

Stiefmütterchen und Hornveilchen ähneln sich sehr und sind eng verwandt. Mit ihren herzförmigen Laubblättern blicken sie uns von März bis in den November hinein mit ihren freundlichen Blüten entgegen. Im Mittelalter waren sie ein Symbol für “gute Gedanken”.

Huflattich

Der ebenfalls nur im Frühjahr vorkommende Huflattich (Tussilago farfara) ist eine Wiesenpflanze aus der Familie der Korbblütler. Er trägt seinen Gebrauch als Heilpflanze im Namen, denn das lateinische „tussis“ bedeutet Husten und „ago“ „Ich vertreibe“. Arzneilich wirksamster Teil sind die Blätter des Huflattich. Er ist frosthart, liebt lehmigen, feuchten Boden und gilt als Anzeigerpflanze für Staunässe oder kalkhaltigen Boden. Man findet ihn auf feuchten Wildwiesen, im Kiesbett, am Straßenrand oder in Steinbrüchen und Schuttplätzen.

Achtung: Nach neusten Wissenschaftlichen Erkenntnissen besitzt der Huflattich Inhaltsstoffe (Pyrrolizidinalkaloide), die toxische Reaktionen im Körper auslösen können. (Förderung oder Verschlimmerung bestehender Leberkrankheiten, einige Inhaltsstoffe gelten als Krebsauslöser, Störungen bei Therapien gegen hohen Blutdruck und Herzerkrankungen)

Die Blüten des Huflattich öffnen sich bereits im Februar und blühen voll im März, leuchtend goldgelb. Daher suggeriert man mit ihm den Begriff “Lichtbringer”.

gelbe Narzissen / Osterglocken

Leuchtend gelbe Blüten in Hülle und Fülle. Die hübschen gelben Narzissen, auch Osterglocken genannt, läuten den Frühling ein. Alle Teile der Pflanze sind giftig und es gibt ungefähr 50 verschiedene Narzissen Sorten.

Narzissen blühen von März bis April, also genau in der Osterzeit, weshalb sie auch “Osterglocken” genannt werden. Sie verbreiten dann rechtzeitig zur Eier-Jagd einen herrlichen Duft im Garten. Die Blüten der Osterglocken sind grundsätzlich gelb! Ein Unterschied zwischen Narzisse und Osterglocke besteht, wenn mit Narzisse eine andere Narzissen-Art als die Osterglocke gemeint ist. (Osterglocken erreichen eine Höhe von max. 40 Zentimetern, andere Narzissen-Arten schwanken zwischen 5 und 80 Zentimetern)

Die Pflanzen sondern einen Schleim ab, der andere Blumen in der Vase nebenan, schneller welken lässt. Hier hilft es, die Blumen zunächst für einen Tag mit frischem Wasser in eine Vase zu stellen, damit sie sich ausschleimen können. Danach können sie mit anderen Blumensorten kombiniert werden.

Wie alle Amaryllisgewächse enthält auch die Osterglocke giftige Stoffe, die sie vor Parasiten schützt.

Hyazinthen

Die Blütenpracht der Hyazinthen (Hyacinthus) ist zweifellos imposant. Ihre Heimat befindet sich im Orient. Die Blütenstängel der Hyazinthen werden etwa 20 cm bis 30 cm lang und am Ende bilden sich die glockenförmigen Blüten. Blätter und Blüten haben dann ein recht hohes Eigengewicht. Wegen ihres intensiven Dufts sind Hyazinthen eine beliebte Garten- und Zimmerpflanze.

Hyazinthen sind für uns Menschen schwach giftig. Jedoch Haustiere, vor allem Hunde sollten keine Zwiebeln ins Maul nehmen oder auf ihnen herumkauen. Die Folgen sind Übelkeit und Magenkrämpfe.

Die Hyazinthen gehören der Familie der Spargelgewächse an und die vergleichsweise kurz gestielten Blüten sind zwittrig, dreizählig und duften durchdringend süß. Einige Sorten duften so intensiv, dass eine einzelne Hyazinthe ausreicht, um einen ganzen Raum mit ihrem lieblichen Duft zu erfüllen.

In der Antike waren die duftenden Frühlingsblüher sehr beliebt. Ihren Namen verdanken sie “Hyakinthos”, der (laut griechischer Mythologie), sowohl Menschen als auch Götter mit seiner Schönheit verzaubern konnte.
Die Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) kennt sicherlich jeder. In Teilen Mitteldeutschlands ist auch der Name “Bergmännchen” für diese Pflanze gebräuchlich. Für Bienen, Hummeln und viele andere Insekten bietet die blaue Schönheit eine erste Nahrungsquelle im Frühling. Sie gilt als leicht giftig.
Die Gewöhnliche Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae) wird auch Schneeglanz oder Gewöhnlicher Schneestolz genannt. Sie ist eine Pflanzenart in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Ursprünglich kommt sie aus dem Boz-Dağ-Gebirge, der westlichen Türkei.

Blaustern

Im zeitigen Frühjahr, noch bevor Lerchensporn, Schlüsselblume oder Windröschen erscheinen, blüht der Zweiblättrige Blaustern, auch Sternhyazinthe genannt. Der wissenschaftliche Name des Blausterns geht wohl auf das Ungeheuer Skylla, dem sechsköpfigen Meeres-Monster aus der griechischen Mythologie zurück.

Wie fast alle Frühblüher gehört der Blaustern zur Gattung der Liliengewächse und ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Scilla bifolia ist eine so genannte submediterrane Pflanze. Ihr Verbreitungsgebiet strahlt also vom nördlichen Mittelmeerraum nach Norden bis nach Belgien, und im Osten bis nach Kleinasien und zum Kaukasus aus. Bei der Ausbreitung behilflich sind dank eines Tricks Ameisen. Die Blausternsamen enthalten nährstoffreiche Anhängsel, die die hungrigen Ameisen in ihre Bauten verschleppen und so verbreiten. Die Gattung Scilla enthält im weiteren Sinne etwa 50 bis 90 Arten.

Nach altem Aberglauben darf man nicht an den Blüten riechen, sonst bekommt man Sommersprossen. Beim Blaustern handelt es sich um eine Giftpflanze, deren Verzehr bei Mensch und Tier zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Hierauf deutet bereits der lat. Name Scilla bzw. Szilla hin.

Ab-Pflücken verboten!!! Der Blaustern (Scilla bifolia) ist durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Primeln

Primeln (Primula) sorgen mit ihren fröhlich bunten Blütenfarben schon früh im Jahr für gute Laune im Wintergrau. “Primula” bedeutet “die Erste”. Sie ist eine sehr ausdauernde Wild- und Gartenstaude, die momentan über 500 Arten umfasst. Primeln sind widerstandsfähig, wenig anspruchsvoll und so gut wie in allen Farben vertreten. Von Weiß über Gelb, Rosa und Rot bis hin zu Violett, wobei der Schlund fast immer satt gelb ist. 

Achtung! Die meisten Primelarten (z.B. die Becherprimel) enthalten das Kontaktallergen Primin, das zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen kann!

Die pflegeleichten Primeln benötigen nicht viel Aufmerksamkeit. Lediglich abgeblühtes und beschädigte Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt werden.

Schlüsselblumen

Blume des Jahres 2016 (die Pflanzen stehen unter Naturschutz)

Die Schlüsselblume (Primula veris) gehört ebenfalls zur Gattung der Primeln. Sie verkündet Jahr für Jahr den Frühling und gilt geradezu als Metapher für das Ende des Winters. Die Echte Schlüsselblume ist eine wertvolle Heilpflanze mit langer Geschichte. Schon die keltischen Druiden stellten aus ihr Zaubertränke her und im Mittelalter war sie bewährte Medizin, vor allem gegen Husten. Bei Hildegard von Bingen wird Primula veris unter dem alten Namen “Himmelsschlüssel” geführt und häufig erwähnt. Sie diente in der Volksmedizin als Mittel gegen Schmerzen, Husten, entzündete Atemwege und psychische Verstimmungen wie Angst oder Nervosität. Ein aus ihr zubereiteter Tee aus den getrockneten wie frischen Blüten der Schlüsselblume dient dazu, besser einzuschlafen und psychische Erregung zu dämpfen. Die Rhizome wurden früher auch für Niespulver verwendet.

Sammeln verboten: Die Echte Schlüsselblume steht in Deutschland unter Naturschutz, denn die Pflanze ist bei uns selten geworden.

Offiziell sind in Deutschland die Wurzel und Blüten durch die Kommission E bei Katarrhen der Luftwege anerkannt. Weiterhin ist sie laut ESCOP bei produktivem Husten sowie chronischer Bronchitis und laut HMPC als pflanzliches Arzneimittel zugelassen. Primulaverin wirkt sedativ als leichtes Schmerzmittel und lässt sie sich zum Beispiel gegen Kopfschmerzen einsetzen.

Bevorzugt wächst die Schlüsselblume an vollsonnigen bis absonnigen Standorten und ihre Heilkräfte stecken in ihrer Wurzel. Verantwortlich dafür sind die Triterpensaponinen, die in den Wurzeln der Pflanze am höchsten konzentriert sind.

Scharbockskraut

Das Scharbockskraut mit den imposanten gelben Blüten galt aufgrund seines reichen Vitamin-C-Gehalts im Mittelalter bis hin zur frühen Neuzeit als eines der wichtigsten Heilpflanzen gegen die gefürchtete Skorbut. Die Blätter des Scharbockskraut sind leicht herzförmig, meist dunkelgrün gefärbt und die fünf-zähligen Blüten, die wie lackiert glitzern, sind auffallend, leuchtend gelb. 

Achtung! Wer viel vom Scharbockskraut isst, sollte bedenken, dass vor allem die älteren Blätter etwas Protoanemonin enthalten. Das kann zu Magen- und Darmreizungen und bei höherer Dosierung auch zu Vergiftungserscheinungen führen. Es heißt, dass das Protoanemonin durch Trocknung unschädlich gemacht werden kann.

Der altdeutsche Name Scharbock bedeutet übersetzt “Skorbut”.

Nieswurz

Die Nieswurz blüht mit hübschen grüngelben Blüten ebenfalls früh im Jahr. Der Nektar stellt für Bienen eine beliebte Nahrungsquelle dar. Sie gehört wie die anderen 18 Arten der Gattung Helleborus zur großen Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist in allen Pflanzenteilen giftig. Die Blätter können bisweilen unangenehm riechen, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Daher rührt wahrscheinlich auch der Name “stinkender Nieswurz”.

Mit ihren grüngelben Blüten ist Helleborus foetidus auf den ersten Blick längst nicht so auffällig wie ihre Geschwister, die Lenzrosen und Christrosen.
Lenzrosen sin im Gegensatz zu den weiß blühenden Christrosen/Schneerosen (Helleborus niger), mit denen die Orientalis-Hybriden ohnehin oft verwechselt werden, äußerst unkompliziert und langlebig. Neben der langen Blütezeit werden Lenzrosen wegen der Variabilität ihrer Blütenblätter mit unterschiedlichen Farben und Zeichnungen geschätzt.

Bereits ab dem Jahr 300 v.Ch. wurde die Lenzrose in Kräuterbüchern erwähnt, weil man schon damals um ihre Heilwirkung, aber auch Giftigkeit wusste. Im Volksmund wird die Gattung Helleborus auch Nieswurz genannt. Das pulverisierte Rhizom der Pflanzen wurde früher zur Herstellung von Niespulvern beziehungsweise Schnupftabak verwendet. Dieser sollte den Schwindel vertreiben und das Gedächtnis stärken.

Buschwindröschen

Der Frühling nimmt richtig Fahrt auf, wenn in den Wäldern die weißen Blütenteppiche der Buschwindröschen (Anemone nemorosa) erscheinen.

Das herbstliche Laub dient als natürlicher Schutz vor winterlicher Dauernässe und gibt infolge der Zersetzung wertvolle Nährstoffe ab.

Sie ist ist wie die früh blühenden Zwiebel- und Knollenpflanzen ein Geophyt, das heißt, sie treibt im Frühling rasch aus, hat aber schon im Frühsommer ihren Wachstumszyklus beendet und zieht sich wieder in die Erde zurück.

Dieses Hahnenfußgewächs blüht in der Natur meist reinweiß, zeigt gelegentlich aber auch leicht rosa überzogene Blütenblätter und ist in allen Pflanzenteilen giftig.

Als heimische Wildblume kennt es jeder, aber nur wenige wissen, dass es vom Buschwindröschen auch etliche, äußerst interessante Gartenformen wie z.B. die “Blue Eyes” oder die “Vestal” gibt.

Gelbes Windröschen

Das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) erscheint ab März und gehört zur Gattung der Windröschen aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie ist auch unter den Namen Gold-Windröschen oder Gelbes Buschwindröschen bekannt und eine enge Verwandte des Buschwindröschens. Auch das Gelbe Windröschen ist in allen Teilen giftig! (Alle Hahnenfußgewächse enthalten Protoanemonin und sind daher für Mensch und Tier giftig.) Wichtige Inhaltsstoffe sind Esteralkaloide, beispielsweise der besonders giftige Stoff Aconitin wie im Eisenhut. Es kommt zu Übelkeit, Durchfall und im schlimmsten Fall Nierenversagen. Die mit einem kurzen oder überhaupt keinem Stiel ausgestatteten Blättern, sind mittelgrün gefärbt und in drei tiefe Lappen geteilt. Der Blätterrand ist abgerundet.

Das gelbe Windröschen ist allgemein seltener zu finden als ihre Verwandte dem Buschwindröschen und steht daher unter strengem Naturschutz.

Interessant sind die unterschiedlichen Blütenfarben, die zwischen creme- und schwefelgelb variieren können. Ihre Staubblätter sind ebenfalls gelb. 

Großes Windröschen

Das Große Windröschen (Anemone sylvestris) wird auch Waldanemone genannt. Diese früher häufige anzutreffende Pflanzenart ist in den vergangenen Jahrzehnten in manchen Gebieten sehr selten geworden. In manchen Ländern ist diese hübsche Pflanze gefährdet und daher geschützt. Bei uns in Deutschland gilt sie ebenfalls als gefährdet.

Die Blütezeit erstreckt sich z.B. bei uns in Deutschland von April bis Juni. Das Große Windröschen wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 40, vereinzelt bis zu stolzen 50 Zentimetern. Die duftenden Blüten führen keinen Nektar, halten jedoch ein reichliches Pollenangebot für potentielle Bestäuber, wie Bienen, Fliegen und Käfer bereit.

Lungenkraut

Das Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) (ohne Foto) ist mit anderen bekannten Kräutern wie dem Borretsch oder dem Beinwell verwandt. Charakteristisch sind die Blätter des Lungenkrauts. Die eiförmigen bis lanzettlich verlaufenden, ganzrandigen und leicht behaarten Blätter tragen auffallend weiße Flecken und Pünktchen, die dem Kraut in der Antike auch mehrere Namen eingebracht haben. Die Flecken erinnern vom Verlauf her an die Form eines Lungenflügels. 

Foto: Das Dunkelgrüne Lungenkraut (Pulmonaria obscura) ist eine Waldpflanze und blüht von März bis Mai. Es besitzt keine Flecken auf den Blättern. In Deutschland wird diese Art nicht für Heilzwecke verwendet.

Die Pflanze mit den hübschen Blüten ist für einige Gärtner eine beliebte Zierpflanze. In der Volksmedizin fand das Echte Lungenkraut vielseidige Verwendung. Die Kommission E des Bundesgesundheitsamts, die Empfehlungen für den Einsatz von Heilkräutern geben, kann aufgrund mangelhafter Studienlage keine therapeutische Anwendung für das Lungekraut aussprechen.

Tulpen

Tulpen (Tulipa) haben im Frühling ihren großen Auftritt und erfreuen uns in rot, gelb oder reinem Weiß. Der Handel hält für uns über 5000 verschiedene Sorten bereit und als Gärtner hat man die die Qual der Wahl. Tulpen gehören zur Familie der Liliengewächse und sind die mit Abstand größte und variantenreichste Zwiebelblumengattung. Sie stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten und sind als “stark gefährdet” eingestuft.

Das Wort „Tulipa“ geht auf das türkische „tülbent“ bzw. persische „dulband“ zurückgeht, eine Turban-ähnliche Kopfbedeckung, die an Tulpenblüten erinnert. Vermutlich im 16. Jahrhundert gelangten die ersten Zwiebeln und Samen aus dem Osma­nischen Reich nach Wien und von dort weiter in die Niederlande. In den Niederlanden entwickelten sich die Tulpen dann bald zu regelrechten Liebhaberobjekten. Es entstand ein kommerzieller Tulpenhandel, der in der sogenannten „Tulpenmanie“ gipfelte, der ersten Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte. 

Das Gebiet mit der höchsten Artenvielfalt der Tulpen liegt in häufig unzugänglichen Steppen und Bergregionen Mittelasiens. Die natürliche Variabilität vieler Tulpenarten ist deshalb nicht ausreichend untersucht und verstanden.

Um eine gute Farbwirkung zu erzielen, sollten Sie Tulpenzwiebeln im Beet immer in größeren Gruppen pflanzen. Man kann die Zwiebelblumen gut mit anderen hübschen Frühjahrsblühern kombinieren. Ob in kleinen Gruppen im Staudenbeet, im Steingarten, als Farbtupfer in der Blumenwiese oder als Unterpflanzung von Gehölzen – mit ihren kräftigen Farben sorgen Tulpen für Frühlingsstimmung im Garten.

Frühlings-Hungerblümchen

Das Hungerblümchen (Erophila) ist eine in Europa, dem gemäßigten Asien, Nordafrika bis Nordamerika verbreitete Gattung der Kreuzblütler und ebenfalls ein typischer Frühjahrsblüher, auch wenn man sie kaum wahrnimmt. Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 2 bis 25 cm und ihr Stängel wächst aufrecht. Das Frühlings-Hungerblümchen ist lichtliebend, wächst auf mageren, trockenen Standorten und bevorzugt sandige, kiesige, offene Bodenflächen an Wegrändern, in Kiesgruben, Steinbrüchen und auch in Äckern.

Das Frühlings-Hungerblümchen soll laut Wikipedia gänzlich in großen Teilen Ost-Deutschlands fehlen und in Süddeutschland eher zerstreut vorkommen. Dem kann ich aber nicht zustimmen. Hier in Thüringen findet man dieses Pflänzchen reichlich auf Wiesen. Man übersieht sie allerdings gern, da sie klein und zierlich ist.

Das Frühlings-Hungerblümchen trägt im deutschsprachigen Raum lustige Beinnamen wie: Darbe, Gänsblum, Gänsekraut, unseres Herrn Gottes Löffel, Hunger, Hungerblome, Hüngerblümchen, Hungerblümlein, klein Seckelkraut, Teschelkraut oder witte Wäsel.

Gelbsterne

Gelbsterne (Gagea), auch Goldsterne oder Sternblumen (bezugnehmend auf den Stern der Heiligen drei Könige oder Gelber Stern von Bethlehem), gehören zur Familie der Liliengewächse. Der botanische Name “Gagea” wurde dieser Gattung nach dem britischen Amateurbotaniker Sir Thomas Gage (1781-1820) verliehen.

Es gibt 70 bis 90 Arten von ihnen, von denen 23 bei uns in Europa heimisch sind. Die zierlichen Gelbsterne sind kleine ausdauernde krautige Pflanzen mit lineal bis lanzettlich, flach, röhrig oder rinnig, an der Spitze mützenartig zusammengezogenen Laubblättern. Sechs Kronblätter öffnen sich zu einem Blütenstern und darin stehen sechs Staubblätter.

Gelbsterne gelten als schwach giftig. Sie enthalten in allen Teilen Tuliposide. Das sind organische Verbindungen mit einem Zuckeranteil, die den Pflanzen vor allem zur Abwehr von Pilzen dienen.

Frühlings-Gedenkemein

Das Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna) mit seinen wunderschönen Blatt- und Blütenschmuck erinnert ein wenig an das blaue Vergissmeinnicht. Es ist ein niedriger Bodendecker aus der Familie der Raublattgewächse und auch als Frühlings-Nabelnüsschen bekannt. Ursprünglich stammt sie aus dem südlichen Europa. Die zarten himmelblauen Blüten von Omphalodes verna öffnen sich von April bis Mai und dienen Hummeln, Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle.

Das reizende Gedenkemein ist äußerst robust und pflegeleicht, solange es im Frühjahr genügend Feuchtigkeit zur Verfügung hat.

Kaiserkrone

Diese wahrhaft königlichen Staude ist sehr giftig für Mensch und Tier. Ihren orientalischen Zauber entfaltet die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) in Vollendung am sonnigen, warmen und windgeschützten Standorten. Je mehr Sonnenstrahlen die Pflanze bekommt, desto intensiver findet die Photosynthese statt mit der daraus folgenden Blütenskulptur. Von April bis ungefähr Mai verwöhnt uns die prachtvolle Blume mit ihrer unverwechselbaren und einmaligen Blüte.

Sie ist eine alte Gartenpflanze des Orients und es gibt zahlreiche Sorten mit gelben, orangefarbenen oder ziegelroten Blüten.

Mit royaler Prachtentfaltung setzt sich die Kaiserkrone jeden Frühlingsgarten eindrucksvoll in Szene und vertreibt als Zwiebelblume zugleich gefräßige Wühlmäuse aus dem Beet. Grund dafür ist ein unangenehmer Knoblauch-Geruch.

Wiesensalbei

Ihre Pfahlwurzel reicht bis über 1 Meter tief – die Rede ist vom Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Runzelblätter und ätherische Öle wirken transpirationshemmend und ein Pflanzenexemplar dieser Salbeiart kann mehrere Jahre alt werden. Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis in den August hinein und sie ist eng mit dem Echten Salbei verwandt. Für unsere Küche ist der Wiesen-Salbei durchaus ein Gewinn, wenngleich er leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Wiesensalbeiblätter, die u.U. in großen Mengen auf Wegen und Wiesen vorkommen, sind sehr aromatisch und ein hervorragendes Gewürz.

Die Blütenkrone ist meist dunkel blauviolett oder hell- bis mittelblau.

Da der Wiesen-Salbei auf Kalk angewiesen ist, gilt er auch als Kalkanzeiger. Er wächst als mehrjährige, typisch krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 85 cm.

Der Geschmack des Wiesensalbeis ist angenehm harzig und leicht bitter. Er erinnert im Abgang etwas an den Echten Salbei.

Bei der Verwendung der Wiesensalbeiblätter sollten vorrangig jüngere Blätter verwendet werden, da diese geringere Anteile an Bitterstoffen und höhere Anteile an aromaintensiven ätherischen Ölen enthalten.


Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose und/oder Selbstbehandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen!!!!

Diese Liste der Pflanzen wird fortlaufend ergänzt.

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