Frühjahrsblüher, jetzt wird es bunt!
Die ersten Gute-Laune-Boten im Wald, auf den Wiesen und im Garten sind die Frühjahrsblüher. Wir alle lieben sie, sind sie doch die ersten Farbtupfer, die dem Wintergrau trotzen. Frühblüher sind häufig niedrige Blühpflanzen, die natürlicherweise im Schatten von Wäldern wachsen. Um sich vermehren zu können, muss ihre Blüte abgeschlossen sein, bevor die Bäume mit ihrem Blätterdach den Großteil des Lichts blockieren. Deswegen hat es die Natur so eingerichtet, dass diese hübschen Pflänzchen bereits mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Jahr ihre Köpfe aus dem Boden strecken.
Bekannte Frühblüher
Nachfolgend eine kleine Liste typischer Frühjahrsblüher, mit einigen Interessanten Details, die der ein oder andere vielleicht noch nicht wusste:
Leberblümchen
Es ist jedes Jahr aufs Neue toll, wie die Natur wieder zum Leben erwacht. Das violett blühende Leberblümchen (Hepatica nobilis) zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse. Der attraktive und auffallende Frühblüher beginnt zu sprießen, sobald die Krokusse und Schneeglöckchen sich aus dem winterlichen Erdboden schieben. Sie verströmt keinen Duft und Nachts sowie bei Regenwetter schließt sie ihre Blüten.
Krokusse
Den eigentlichen Frühlingsbeginn zeigen die Krokusse an. Ihre Blütezeit beginnt bereits im Spätwinter. Die unterschiedliche Anzahl der Krokusse wird je nach Definition mit bis zu 235 Krokusarten angegeben.
Sie werden schon so lange und intensiv gärtnerisch bearbeitet, dass selbst Spezialisten kaum mehr einen vollständigen Überblick haben. Eine wirtschaftlich bedeutsame Krokusart ist der Safran (Crocus sativus).
Märzenbecher
Dieser Frühblüher sollten in keinem Garten fehlen. Er blüht oft schon im Februar, manchmal sogar früher als sein Familienmitglied, das Schneeglöckchen. Sein sicheres Erkennungsmerkmal sind die charakteristischen hellgrünen Spitzen der weißen Blütenblätter.
Meist trägt der Stängel der Märzenbecher nur eine weiße, glockenförmige Blüte, deren Duft an Veilchen erinnert. Sehr, sehr selten tritt an einer Pflanze eine zweite Blüte auf.
Schneeglöckchen
Sie kennt jeder – entweder das kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) oder das großblütige Schneeglöckchen (Galanthus elwesii). Es gibt 19 Arten und mehr als 1.000 Sorten. Der botanische Name der Gattung Galanthus, setzt sich aus den griechischen Wörtern “Gala” für Milch und “Anthos” für Blüte zusammen.
Diese hübschen Pflanzen sind im heimischen Garten, am Waldrand und auf Lichtungen zu finden. Die pflegeleichten Zwiebelpflanzen zählen zu den ersten Boten des Frühlings, da sie bereits im Februar zu blühen beginnen. Schnee macht ihnen nichts aus, sogar die Blüte ist Frosthart.
Veilchen
Kaum eine andere Pflanze ist ein Symbol für den Frühling, wie das Veilchen mit seinem lieblichen Duft.
Als Heilpflanze wird das Duftveilchen (Viola odorata) vielseidig angewendet. Je nach Blütenform unterscheidet der Volksmund zwischen Veilchen und Stiefmütterchen. Während beim Stiefmütterchen ein Kronblatt nach unten und die übrigen vier nach oben wachsen, weisen bei den Veilchen drei Kronblätter nach unten und zwei nach oben. Das echte Veilchen erkennt man übrigends an seinem wundervollen Duft. Wenn es nicht duftet handelt es sich vermutlich um das verwandte Hundsveilchen (Viola canina). Für Heilanwendungen verwendet man das Duftveilchen.
Im Frühling sind die zwei am häufigsten in Gärten und als Balkonpflanzen anzutreffenden Viola-Arten, die Garten-Stiefmütterchen (großblumige Züchtung) und die Hornveilchen. Während die offenen Blüten der Garten-Stiefmütterchen etwa 5 cm Durchmesser haben, sind die Hornveilchenblüten mit max. 3,5 cm viel zierlicher und kleiner. Die Blüten der Stiefmütterchen und Hornveilchen sind ebenfalls essbar und eine schöne Dekoration für Desserts und allerlei Köstlichkeiten aus der Küche.
Bitte beachten: Wenn Sie die Pflanzen im Blumenladen oder Baumarkt kaufen, sollten Sie diese nicht essen!!! In der Regel sind diese mit Kunstdünger großgezogen worden sowie mit chemischen Pflanzenschutzmitteln (Pestizide und Fungizide) behandelt. Das ist sehr giftig für uns Menschen.
Huflattich
Der ebenfalls nur im Frühjahr vorkommende Huflattich (Tussilago farfara) ist eine Wiesenpflanze aus der Familie der Korbblütler. Er trägt seinen Gebrauch als Heilpflanze im Namen, denn das lateinische „tussis“ bedeutet Husten und „ago“ „Ich vertreibe“. Arzneilich wirksamster Teil sind die Blätter des Huflattich. Er ist frosthart, liebt lehmigen, feuchten Boden und gilt als Anzeigerpflanze für Staunässe oder kalkhaltigen Boden. Man findet ihn auf feuchten Wildwiesen, im Kiesbett, am Straßenrand oder in Steinbrüchen und Schuttplätzen.
Achtung: Nach neusten Wissenschaftlichen Erkenntnissen besitzt der Huflattich Inhaltsstoffe (Pyrrolizidinalkaloide), die toxische Reaktionen im Körper auslösen können. (Förderung oder Verschlimmerung bestehender Leberkrankheiten, einige Inhaltsstoffe gelten als Krebsauslöser, Störungen bei Therapien gegen hohen Blutdruck und Herzerkrankungen)
gelbe Narzissen / Osterglocken
Leuchtend gelbe Blüten in Hülle und Fülle. Die hübschen gelben Narzissen, auch Osterglocken genannt, läuten den Frühling ein. Alle Teile der Pflanze sind giftig und es gibt ungefähr 50 verschiedene Narzissen Sorten.
Narzissen blühen von März bis April, also genau in der Osterzeit, weshalb sie auch “Osterglocken” genannt werden. Sie verbreiten dann rechtzeitig zur Eier-Jagd einen herrlichen Duft im Garten. Die Blüten der Osterglocken sind grundsätzlich gelb! Ein Unterschied zwischen Narzisse und Osterglocke besteht, wenn mit Narzisse eine andere Narzissen-Art als die Osterglocke gemeint ist. (Osterglocken erreichen eine Höhe von max. 40 Zentimetern, andere Narzissen-Arten schwanken zwischen 5 und 80 Zentimetern)
Die Pflanzen sondern einen Schleim ab, der andere Blumen in der Vase nebenan, schneller welken lässt. Hier hilft es, die Blumen zunächst für einen Tag mit frischem Wasser in eine Vase zu stellen, damit sie sich ausschleimen können. Danach können sie mit anderen Blumensorten kombiniert werden.
Hyazinthen
Die Blütenpracht der Hyazinthen (Hyacinthus) ist zweifellos imposant. Ihre Heimat befindet sich im Orient. Die Blütenstängel der Hyazinthen werden etwa 20 cm bis 30 cm lang und am Ende bilden sich die glockenförmigen Blüten. Blätter und Blüten haben dann ein recht hohes Eigengewicht. Wegen ihres intensiven Dufts sind Hyazinthen eine beliebte Garten- und Zimmerpflanze.
Die Hyazinthen gehören der Familie der Spargelgewächse an und die vergleichsweise kurz gestielten Blüten sind zwittrig, dreizählig und duften durchdringend süß. Einige Sorten duften so intensiv, dass eine einzelne Hyazinthe ausreicht, um einen ganzen Raum mit ihrem lieblichen Duft zu erfüllen.
Blaustern
Im zeitigen Frühjahr, noch bevor Lerchensporn, Schlüsselblume oder Windröschen erscheinen, blüht der Zweiblättrige Blaustern, auch Sternhyazinthe genannt. Der wissenschaftliche Name des Blausterns geht wohl auf das Ungeheuer Skylla, dem sechsköpfigen Meeres-Monster aus der griechischen Mythologie zurück.
Wie fast alle Frühblüher gehört der Blaustern zur Gattung der Liliengewächse und ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Scilla bifolia ist eine so genannte submediterrane Pflanze. Ihr Verbreitungsgebiet strahlt also vom nördlichen Mittelmeerraum nach Norden bis nach Belgien, und im Osten bis nach Kleinasien und zum Kaukasus aus. Bei der Ausbreitung behilflich sind dank eines Tricks Ameisen. Die Blausternsamen enthalten nährstoffreiche Anhängsel, die die hungrigen Ameisen in ihre Bauten verschleppen und so verbreiten. Die Gattung Scilla enthält im weiteren Sinne etwa 50 bis 90 Arten.
Nach altem Aberglauben darf man nicht an den Blüten riechen, sonst bekommt man Sommersprossen. Beim Blaustern handelt es sich um eine Giftpflanze, deren Verzehr bei Mensch und Tier zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Hierauf deutet bereits der lat. Name Scilla bzw. Szilla hin.
Primeln
Primeln (Primula) sorgen mit ihren fröhlich bunten Blütenfarben schon früh im Jahr für gute Laune im Wintergrau. “Primula” bedeutet “die Erste”. Sie ist eine sehr ausdauernde Wild- und Gartenstaude, die momentan über 500 Arten umfasst. Primeln sind widerstandsfähig, wenig anspruchsvoll und so gut wie in allen Farben vertreten. Von Weiß über Gelb, Rosa und Rot bis hin zu Violett, wobei der Schlund fast immer satt gelb ist.
Achtung! Die meisten Primelarten (z.B. die Becherprimel) enthalten das Kontaktallergen Primin, das zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen kann!
Schlüsselblumen
Blume des Jahres 2016 (die Pflanzen stehen unter Naturschutz)
Die Schlüsselblume (Primula veris) gehört ebenfalls zur Gattung der Primeln. Sie verkündet Jahr für Jahr den Frühling und gilt geradezu als Metapher für das Ende des Winters. Die Echte Schlüsselblume ist eine wertvolle Heilpflanze mit langer Geschichte. Schon die keltischen Druiden stellten aus ihr Zaubertränke her und im Mittelalter war sie bewährte Medizin, vor allem gegen Husten. Bei Hildegard von Bingen wird Primula veris unter dem alten Namen “Himmelsschlüssel” geführt und häufig erwähnt. Sie diente in der Volksmedizin als Mittel gegen Schmerzen, Husten, entzündete Atemwege und psychische Verstimmungen wie Angst oder Nervosität. Ein aus ihr zubereiteter Tee aus den getrockneten wie frischen Blüten der Schlüsselblume dient dazu, besser einzuschlafen und psychische Erregung zu dämpfen. Die Rhizome wurden früher auch für Niespulver verwendet.
Offiziell sind in Deutschland die Wurzel und Blüten durch die Kommission E bei Katarrhen der Luftwege anerkannt. Weiterhin ist sie laut ESCOP bei produktivem Husten sowie chronischer Bronchitis und laut HMPC als pflanzliches Arzneimittel zugelassen. Primulaverin wirkt sedativ als leichtes Schmerzmittel und lässt sie sich zum Beispiel gegen Kopfschmerzen einsetzen.
Scharbockskraut
Das Scharbockskraut mit den imposanten gelben Blüten galt aufgrund seines reichen Vitamin-C-Gehalts im Mittelalter bis hin zur frühen Neuzeit als eines der wichtigsten Heilpflanzen gegen die gefürchtete Skorbut. Die Blätter des Scharbockskraut sind leicht herzförmig, meist dunkelgrün gefärbt und die fünf-zähligen Blüten, die wie lackiert glitzern, sind auffallend, leuchtend gelb.
Achtung! Wer viel vom Scharbockskraut isst, sollte bedenken, dass vor allem die älteren Blätter etwas Protoanemonin enthalten. Das kann zu Magen- und Darmreizungen und bei höherer Dosierung auch zu Vergiftungserscheinungen führen. Es heißt, dass das Protoanemonin durch Trocknung unschädlich gemacht werden kann.
Nieswurz
Die Nieswurz blüht mit hübschen grüngelben Blüten ebenfalls früh im Jahr. Der Nektar stellt für Bienen eine beliebte Nahrungsquelle dar. Sie gehört wie die anderen 18 Arten der Gattung Helleborus zur großen Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist in allen Pflanzenteilen giftig. Die Blätter können bisweilen unangenehm riechen, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Daher rührt wahrscheinlich auch der Name “stinkender Nieswurz”.
Bereits ab dem Jahr 300 v.Ch. wurde die Lenzrose in Kräuterbüchern erwähnt, weil man schon damals um ihre Heilwirkung, aber auch Giftigkeit wusste. Im Volksmund wird die Gattung Helleborus auch Nieswurz genannt. Das pulverisierte Rhizom der Pflanzen wurde früher zur Herstellung von Niespulvern beziehungsweise Schnupftabak verwendet. Dieser sollte den Schwindel vertreiben und das Gedächtnis stärken.
Buschwindröschen
Der Frühling nimmt richtig Fahrt auf, wenn in den Wäldern die weißen Blütenteppiche der Buschwindröschen (Anemone nemorosa) erscheinen.
Sie ist ist wie die früh blühenden Zwiebel- und Knollenpflanzen ein Geophyt, das heißt, sie treibt im Frühling rasch aus, hat aber schon im Frühsommer ihren Wachstumszyklus beendet und zieht sich wieder in die Erde zurück.
Dieses Hahnenfußgewächs blüht in der Natur meist reinweiß, zeigt gelegentlich aber auch leicht rosa überzogene Blütenblätter und ist in allen Pflanzenteilen giftig.
Gelbes Windröschen
Das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) erscheint ab März und gehört zur Gattung der Windröschen aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie ist auch unter den Namen Gold-Windröschen oder Gelbes Buschwindröschen bekannt und eine enge Verwandte des Buschwindröschens. Auch das Gelbe Windröschen ist in allen Teilen giftig! (Alle Hahnenfußgewächse enthalten Protoanemonin und sind daher für Mensch und Tier giftig.) Wichtige Inhaltsstoffe sind Esteralkaloide, beispielsweise der besonders giftige Stoff Aconitin wie im Eisenhut. Es kommt zu Übelkeit, Durchfall und im schlimmsten Fall Nierenversagen. Die mit einem kurzen oder überhaupt keinem Stiel ausgestatteten Blättern, sind mittelgrün gefärbt und in drei tiefe Lappen geteilt. Der Blätterrand ist abgerundet.
Das gelbe Windröschen ist allgemein seltener zu finden als ihre Verwandte dem Buschwindröschen und steht daher unter strengem Naturschutz.
Großes Windröschen
Das Große Windröschen (Anemone sylvestris) wird auch Waldanemone genannt. Diese früher häufige anzutreffende Pflanzenart ist in den vergangenen Jahrzehnten in manchen Gebieten sehr selten geworden. In manchen Ländern ist diese hübsche Pflanze gefährdet und daher geschützt. Bei uns in Deutschland gilt sie ebenfalls als gefährdet.
Die Blütezeit erstreckt sich z.B. bei uns in Deutschland von April bis Juni. Das Große Windröschen wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 40, vereinzelt bis zu stolzen 50 Zentimetern. Die duftenden Blüten führen keinen Nektar, halten jedoch ein reichliches Pollenangebot für potentielle Bestäuber, wie Bienen, Fliegen und Käfer bereit.
Lungenkraut
Das Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) (ohne Foto) ist mit anderen bekannten Kräutern wie dem Borretsch oder dem Beinwell verwandt. Charakteristisch sind die Blätter des Lungenkrauts. Die eiförmigen bis lanzettlich verlaufenden, ganzrandigen und leicht behaarten Blätter tragen auffallend weiße Flecken und Pünktchen, die dem Kraut in der Antike auch mehrere Namen eingebracht haben. Die Flecken erinnern vom Verlauf her an die Form eines Lungenflügels.
Die Pflanze mit den hübschen Blüten ist für einige Gärtner eine beliebte Zierpflanze. In der Volksmedizin fand das Echte Lungenkraut vielseidige Verwendung. Die Kommission E des Bundesgesundheitsamts, die Empfehlungen für den Einsatz von Heilkräutern geben, kann aufgrund mangelhafter Studienlage keine therapeutische Anwendung für das Lungekraut aussprechen.
Tulpen
Tulpen (Tulipa) haben im Frühling ihren großen Auftritt und erfreuen uns in rot, gelb oder reinem Weiß. Der Handel hält für uns über 5000 verschiedene Sorten bereit und als Gärtner hat man die die Qual der Wahl. Tulpen gehören zur Familie der Liliengewächse und sind die mit Abstand größte und variantenreichste Zwiebelblumengattung. Sie stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten und sind als “stark gefährdet” eingestuft.
Das Wort „Tulipa“ geht auf das türkische „tülbent“ bzw. persische „dulband“ zurückgeht, eine Turban-ähnliche Kopfbedeckung, die an Tulpenblüten erinnert. Vermutlich im 16. Jahrhundert gelangten die ersten Zwiebeln und Samen aus dem Osmanischen Reich nach Wien und von dort weiter in die Niederlande. In den Niederlanden entwickelten sich die Tulpen dann bald zu regelrechten Liebhaberobjekten. Es entstand ein kommerzieller Tulpenhandel, der in der sogenannten „Tulpenmanie“ gipfelte, der ersten Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte.
Das Gebiet mit der höchsten Artenvielfalt der Tulpen liegt in häufig unzugänglichen Steppen und Bergregionen Mittelasiens. Die natürliche Variabilität vieler Tulpenarten ist deshalb nicht ausreichend untersucht und verstanden.
Frühlings-Hungerblümchen
Das Hungerblümchen (Erophila) ist eine in Europa, dem gemäßigten Asien, Nordafrika bis Nordamerika verbreitete Gattung der Kreuzblütler und ebenfalls ein typischer Frühjahrsblüher, auch wenn man sie kaum wahrnimmt. Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 2 bis 25 cm und ihr Stängel wächst aufrecht. Das Frühlings-Hungerblümchen ist lichtliebend, wächst auf mageren, trockenen Standorten und bevorzugt sandige, kiesige, offene Bodenflächen an Wegrändern, in Kiesgruben, Steinbrüchen und auch in Äckern.
Das Frühlings-Hungerblümchen soll laut Wikipedia gänzlich in großen Teilen Ost-Deutschlands fehlen und in Süddeutschland eher zerstreut vorkommen. Dem kann ich aber nicht zustimmen. Hier in Thüringen findet man dieses Pflänzchen reichlich auf Wiesen. Man übersieht sie allerdings gern, da sie klein und zierlich ist.
Gelbsterne
Gelbsterne (Gagea), auch Goldsterne oder Sternblumen (bezugnehmend auf den Stern der Heiligen drei Könige oder Gelber Stern von Bethlehem), gehören zur Familie der Liliengewächse. Der botanische Name “Gagea” wurde dieser Gattung nach dem britischen Amateurbotaniker Sir Thomas Gage (1781-1820) verliehen.
Es gibt 70 bis 90 Arten von ihnen, von denen 23 bei uns in Europa heimisch sind. Die zierlichen Gelbsterne sind kleine ausdauernde krautige Pflanzen mit lineal bis lanzettlich, flach, röhrig oder rinnig, an der Spitze mützenartig zusammengezogenen Laubblättern. Sechs Kronblätter öffnen sich zu einem Blütenstern und darin stehen sechs Staubblätter.
Frühlings-Gedenkemein
Das Frühlings-Gedenkemein (Omphalodes verna) mit seinen wunderschönen Blatt- und Blütenschmuck erinnert ein wenig an das blaue Vergissmeinnicht. Es ist ein niedriger Bodendecker aus der Familie der Raublattgewächse und auch als Frühlings-Nabelnüsschen bekannt. Ursprünglich stammt sie aus dem südlichen Europa. Die zarten himmelblauen Blüten von Omphalodes verna öffnen sich von April bis Mai und dienen Hummeln, Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle.
Kaiserkrone
Diese wahrhaft königlichen Staude ist sehr giftig für Mensch und Tier. Ihren orientalischen Zauber entfaltet die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) in Vollendung am sonnigen, warmen und windgeschützten Standorten. Je mehr Sonnenstrahlen die Pflanze bekommt, desto intensiver findet die Photosynthese statt mit der daraus folgenden Blütenskulptur. Von April bis ungefähr Mai verwöhnt uns die prachtvolle Blume mit ihrer unverwechselbaren und einmaligen Blüte.
Sie ist eine alte Gartenpflanze des Orients und es gibt zahlreiche Sorten mit gelben, orangefarbenen oder ziegelroten Blüten.
Wiesensalbei
Ihre Pfahlwurzel reicht bis über 1 Meter tief – die Rede ist vom Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Runzelblätter und ätherische Öle wirken transpirationshemmend und ein Pflanzenexemplar dieser Salbeiart kann mehrere Jahre alt werden. Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis in den August hinein und sie ist eng mit dem Echten Salbei verwandt. Für unsere Küche ist der Wiesen-Salbei durchaus ein Gewinn, wenngleich er leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Wiesensalbeiblätter, die u.U. in großen Mengen auf Wegen und Wiesen vorkommen, sind sehr aromatisch und ein hervorragendes Gewürz.
Da der Wiesen-Salbei auf Kalk angewiesen ist, gilt er auch als Kalkanzeiger. Er wächst als mehrjährige, typisch krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 85 cm.
Bei der Verwendung der Wiesensalbeiblätter sollten vorrangig jüngere Blätter verwendet werden, da diese geringere Anteile an Bitterstoffen und höhere Anteile an aromaintensiven ätherischen Ölen enthalten.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose und/oder Selbstbehandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen!!!!
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